Pleiten, Pech und Pannen… An der Junioren-EM 2018 passte so ziemlich gar nichts zusammen. Die Elite-Mixed-Staffel zum Abschluss rettete für mich die ganze EM-Bilanz!
Ich reiste guten Mutes und voller guter Erinnerung an die letztjährige EM nach Budapest. Die Vorbereitung lief relativ gut, abgesehen von einem nervigen Materialdefekt im letzten Vorbereitungsrenne am BergiBike in Bulle. Meine Form stimmte, es konnte losgehen mit dem ersten Saisonhöhepunkt 2018! Und dann kam alles anders. Beim spannenden Sprint in einem flachen Stadtwald mit sehr vielen Wegen kam ich relativ gut ins Rennen und fand den Flow rasch. Beim 17. Posten passierte dann etwas, dass mir in einem Bike-OL noch nie passiert ist: Eine Glasscherbe einer zerschlagenen Flasche schnitt mir den Vorderreifen auf. Da half auch das sonst sehr pannensichere Tubeless-System nichts mehr. Das erste Rennen musste ich auf Medaillenkurs (Zwischenrang 3 bei Posten 17) aufgeben.
Weiter gings gleich am nächsten Tag mit der Langdistanz. Ein Rennen in relativ hügeligem Gelände, dass durch starke Regenfälle in der Nacht davor aufgeweicht wurde und somit ein richtiges Schlammrennen wurde. Ich kam mit den Bedingungen gut zurecht, dass das Rennen durch den vielen Schlamm fahrtechnisch anspruchsvoller wurde, kam mir sehr entgegen. Doch wie schon tags zuvor konnte ich mein Rennen unverschuldet nicht ins Ziel bringen. Bei einer rasanten Abfahrt fiel mir unbemerkt die SIAC aus dem extra dafür designten Halter. Erst beim nächsten Posten bemerkte ich den Verlust und machte mich sofort auf die Suche. Nach einer 15 Minuten suchen fand ich den Badge endlich. Aufgrund des sehr grossen Zeitverlust waren sämtliche Medaillen- und Diplomchancen dahin. Wegen der sehr garstigen Verhältnissen schonte ich mein Bike und mich für den nächsten Tag (Mitteldistanz) und gab sehr genervt das Rennen auf.
Doch auch am dritten Renntag fand das Glück den Weg zu mir nicht…
Ich wollte wohl einfach zu viel und passte mein Tempo im sehr anspruchsvollen Middlegelände bei den kartentechnisch schwierigen Passagen zu wenig an. Mir passierten mehrere Fehler, einer davon war dass ich einen falschen Posten quittierte. Der richtige wäre auf dem selben Weg ca. 100m weiter gestanden. Ich drehte aber beim falschen Posten um ohne die Nummer zu kontrollieren. Die anderen Fehler kosteten aber so viel Zeit, dass auch mit dem richtigen Posten das Rennen eine riesige Enttäuschung gewesen wäre.
Als letztes Rennen der EM verblieb die Mixed Staffel, die ich mit dem Eliteteam zusammen mit Maja Rothweiler und Simon Brändli bestritt. Für uns alle lief die EM nicht gerade nach Wunsch, wir hatten alle etwas gut zu machen. Und dies gelang uns, ENDLICH! Wir allen brachte solide Fahrten ins Ziel, wobei vor allem Simon auf der Schlussstrecke uns den starken 4. Rang sicherte! Die Medaillen lagen schon früh ausser Reichweite für uns, deshalb sind wir sehr glücklich mit unserem Diplom für den 4. Platz. Wir müssen nicht mit leeren Händen nach Hause!
Für mich bleibt nach der EM nicht viel zu analysieren. Die Mitteldistanz war das einzige Rennen, dass aus Eigenverschulden schlecht lief. Ich werde weiter hart arbeiten, um top vorbereitet an die Junioren WM im österreichischen Zwettl zu gehen, und dort endlich im Kampf um die Medaillen ein Wort mitreden können!
Foto: Ursula Häusermann